Vom handgeschriebenen Einzelexemplar zum auflagenstarken, gedruckten Buch, dieser revolutionäre Wandel im Umgang mit Schrift, liegt ein halbes Jahrtausend zurück. Gutenbergs Erfindung der beweglichen Lettern hatte, vom Grundprinzip her, über fünf Jahrhunderte Bestand. Erst heute hat eine neue digitalisierte Technik, in der Laser- und Kathodenstrahlen statt Blei der Übertragung dienen, Gutenbergs Idee zum musealen Objekt gemacht.
Hubert Krause ist Schriftgießer, einer der Letzten seines Standes. Erst mit dem Handgießinstrument wie zu Gutenbergs Zeiten, dann mit der Maschine, einer Monotype Baujahr 1910, gießt er noch einmal ein komplettes Alphabet. Um später im Druck ein sauberes Schriftbild zu erreichen muss die Gießform einjustiert werden, auf Parameter wie Schrifthöhe, Linie, Breite und das im Mikromybereich, jeder Buchstabe jedes Zeichen für sich. Im Film zeigt der Meister wie er diese unvorstellbare Genauigkeit ohne Skalen allein auf Grund seiner Jahrzehnte langen Berufserfahrung erreicht.
- Regie und Buch Rüdiger Lorenz
- Kamera Rüdiger Lorenz
- Ton Katharina Nobis
- Redaktionelle Mitarbeit Bernd Strobel
- Konzept und Redaktion Tilman Steiner
- Produktionsjahr 1992
- Erstausstrahlung 12. April 1993 im Bayerischen Fernsehen
- Filmdauer 28min
Carsten Kattau 20:12 am 30. August 2020 permalink |
Ich habe gerade den über den Schriftgiesser Herrn Krause gesehen und bin begeistern! Nicht nur das dieser, mir bisher unbekannte, Beruf ein einer einfühlsamen Weise mit toller Bildsprache erzählt wurde, er schaffte es auch ein Bild der Nachwendezeit zu zeigen, dass die Lebenssituation der Menschen im Osten zeigt ohne aufdringlich zu sein. Ein toller Beitrag. Chapeau
Manuel Paul 21:24 am 17. Januar 2020 permalink |
Eine tolle Serie! Das mußte mal gesagt werden! Gruß aus RLP!